Verborgene Kirche St. Adalbert, Ökumenisches Zentrum und christliches Studentwohnheim, Berlin Mitte

I

Auftraggeber: Gemeinschaft Chemin Neuf

Planung: 2011-2013



Ausgangspunkt bildet die charakteristische Be­standsituation mit der Kirche St. Adalbert, dem Vorder- und Hinterhaus an der Linienstrasse sowie der bestehenden Hofsituation zwischen Kirche und Vorderhaus an der Torstrasse. Die Kirche ist in ihrer Gesamtbetrachtung ein in expressionistischer Stil­formen geschaffener saalförmiger Klinkerbau mit sichtbarer Apsisfront zur Straßenseite.

Das Projekt sieht vor, den Standort einschließlich der Kirche durch eine zukunftweisende Nutzung zu reaktivieren. Die Einrichtung von Studentenwohn­gemeinschaften und des Ökumenischen Zentrums in den vorhandenen Flächen nutzt die Resourcen der Gebäude. Die Kirche St. Adalbert ist nicht nur ein hervorragend geeigneter Raum für Liturgie und Gebet, sondern auch ein besonders wertvol­les Baudenkmal. Die Nutzung der Gesamtanlage durch junge Menschen, die hier auch ihren Wohn­ort haben, bietet enorme Chancen für die weitere Belebung des christlchen Lebens in der Mitte Ber­lins.



 Die Kirche St. Adalbert und die Wohngebäude Tor­strasse 168 und Linienstrasse 100 bilden einen zu­sammenhängenden Gebäudekomplex. Die Kirche wird über die Tordurchgänge und die Höfe der bei­den angrenzenden Wohngebäude erschlossen. Im Gebäude Torstrasse 168 befinden sich im Erdge­schoss und im 1. OG. auch die Gemeinderäume. Die Räume im Hinterhaus über der Orgelempore sind heute auch wegen der fehlenden Rettungs­ des Dachraumes und des Staffelgeschosses wird die gewünschte Dichte einer Innenstadtnutzung erreicht. Dies bedeutet nicht nur Wirtschaftlichkeit der Grundstücksnutzung sondern auch eine für den Standort wünschenswerte Lebendigkeit.

 

Im 1. Bauabschnitt werden die Studentenwohn­gemeinschaften mit Gemeinschaftsflächen, sa­nitären Anlagen und Gebetsraum im Hinterhaus und im Dachraum eingebaut.

Der Hauptzugang befindet sich in einem sehr un­guten Zustand: Der Durchgang ist dunkel und un­gepflegt, der Hof ist sehr eng und wird durch Müll­tonnen etc. stark entwertet. Das Gebäude wirkt von der der Torstrasse aus verwahrlost. Der Zugang zur Kirche ist kaum erkennbar.

Die Räume der Studentenwohnungen mit sanitä­ren Anlagen und Gemeinschaftsräumen werden in den vorhandenen Flächen des Hinterhauses einge­baut. Das Hinterhaus liegt sehr ruhig und hat eine Orientierung nach Süden über das Dach der Kirche Richtung Berlin Mitte. Zusätzlich wird der vorhande­ne Dachraum ausgebaut und ein Staffelgeschoss als Dachgeschoss aufgesetzt. Im Dachgeschoss wird ein Gebetsraum mit einem wunderbaren Blick über die Dächer Berlin eingebaut.

Die geplanten Maßnahmen ermöglichen eine ad­äquate Nutzung der wertvollen Gesamtimmobilie im Herzen Berlin. Der Einbau der genannten Nut­zungen ist durch die Nutzung vorhandener Bau­substanz sehr wirtschaftlich.



Geplant eine eine einfache und klare Gestaltung der Räume. Die gesamte Baumaßnahme soll mit einfachsten Konstruktionen und Materialien ausge­führt werden. Der bauliche Aufwand wird auf ein Minimum reduziert. Auf alles unnötige wird verzich­tet. Wert wird hingewgen auf Licht und Farben ge­legt. Die Räume freundlich, hell und klar geschnit­ten sein. Die Studentenzimmer sind klein (ca. 10 m2) im Sinne einer Mönchszelle. Wert wird eher auf das Angebot von Gemeinschaftsflächen gelegt.