Umbau- und Erweiterung des Kunstmuseums Kassel Internationaler Realisierungswettbewerb

I

Eu-weiter, offener zweiphasiger Realisierungswettbewerb, 2.Rundgang

Planung 2009

Auslober: Stadt Kassel

 

Alte und neue Bauteile des Museums bilden ein aus Fragmenten fest gefügtes Ganzes. Das Ziel ist eine kompakte Architektur aus Alt und Neu – widersprüchlich, spannungsreich und deshalb lebendig und ansprechend.

Der historische Bau ist Fragment. Die eingeschnittene Eingangsöffnung und das entfernte Dach mit Gesims bringen dies klar zum Ausdruck. An die Fehlstellen treten moderne Bauteile. Sie kontrastieren die historische Form scharf.

 

Das vorhandene Dach wird einschließlich des vorhandenen Dachgesimses abgebrochen. Ein weiteres Geschoss wird aufgesetzt. Es springt mit dem Eckrisalit der historischen Fassade vor und stellt damit die ursprüngliche Gliederung des Baukörpers wieder her. Die klassischen Ordnungen der Fassade im 2. OG., die Pilaster mit Kapitellen, tragen direkt den kraftvoll plastischen Baukörper des 3. OG. Er wird so als Teil der tektonischen Ordnung des Gebäudes verankert. Die historische Fassade bekommt damit eine neue optische Festigkeit.

Das 3. OG. präsentiert sich selbstbewusst und hebt sich klar von der historischen Fassade ab. Die Zäsur markiert die ursprüngliche Trauhöhe. Die Ensemblewirkung von Stadtmuseum, Ständehaus und ehem. EZB bleibt erhalten.

Durch die Eingriffe und Neubauteile wird die vorhandene Fassade verfremdet und in ihrer Wirkung gesteigert. Die entstehenden Widersprüche erzeugen starke Wirkungen: das gesamte Gebäude erhält eine neu Präsenz im Stadtraum.

 Im überbauten Hof entsteht ein Raum, der das gesamte Haus bis in das Dach hinein erschließt: Lufträume, Hallen, Freitreppen und offene Ebenen verbinden die Geschosse und Abteilungen.