Zentraler Omnibusbahnhof, Hannover

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Eingeladener Realisierungswettbewerb, 2011

Entwurf einer Überdachung und eines Servicegebäudes

2. Rundgang

Auslober: Landeshauptstadt Hannover

Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Hassan, Berlin

Das silbrig schimmernde Dach mit seiner einfachen, präzisen Form charakterisiert den ZOB Hannover. Leicht, technisch und metallisch überspannt es die Bewegungsräume. Hinter der silbrigen Karosserie sind Stahlkonstruktion und Sonnensegel gut erkennbar. Die Überdachung ist betont einfach und funktionell konstruiert. Die silberne Karosserie betont die Gesamtform der Konstruktion im städtebaulichen Maßstab und verleiht ihr eine poetische Dimension. Die Faszination einer sehr großen schimmernden Form verbindet sich mit der Rationalität einer einfachen Stahlkonstruktion. Die technische Infrastruktur, die Hardware unserer Mobilität, erscheint in einem prägnanten Bild.

Die Überdachung öffnet den ZOB in den umliegenden Stadtraum. Die weite Auskragung des Daches in den Straßenraum der Lister Meile betont die Verknüpfung des Omnibusbahnhofes mit dem Hauptbahnhof
und schiebt sich als Bezugspunkt in die Sichtachsen der umliegenden Straßenräume. Der belebte Raum zwischen den beiden Bahnhöfen wird als Platzraum räumlich artikuliert. Die einfache Grundform des Daches ist dem Formenkanon der Umgebung entnommen. Als monumentales Objekt hebt es sich markant von seinem Umfeld ab.

Das Dach wird von einer einfachen Stahlkonstruktion aus Fachwerkbindern und Walzprofilen (Billboard-Konstruktion) mit einer Gesamthöhe von ca. 2,50 m getragen. In den Bussteigbereichen werden keine Stützen gestellt. Trapezblech bildet die Dachfläche. Die Eindichtung erfolgt gefällelos. Auf der Dachhaut wird die Photovoltaikanlage mit ca. 15° nach Süden geneigten Paneelen aufgebaut. Die Stahlkonstruktion wird von einer Streckmetallhaut aus poliertem Aluminium umhüllt. Die Streckmetallhülle verhindert das Einfliegen von Vögeln und verbessert den Windschutz unter dem Dach. Ebenso verhindert die Hülle, dass Eisbildungen in extremen Wettersituationen auf Menschen herabfallen könnten.
Die Stützen werden aus I - Profilen mit eingeschweißten Blechen gebildet. Das Regenwasser wird über eine Druckentwässerung abgeführt. Die Regenfallrohre werden in den Stützen geführt. Die Tragkonstruktion ist so bemessen, dass im Havariefall der Ausfall einer Stütze nicht zum Einsturz des Daches führt.