Nahverkehrsbahnhof am Hauptbahnhof Braunschweig

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Bahnhofsumfeld, Hauptbahnhof Braunschweig
Ideenwettbewerb, 1993, 1.Preis,
Planung/Ausführung 1998-2000

Zusammenarbeit: Hendrik Welpund Kay Sawadda 
Bauherr: Braunschweiger Verkehrs AG / Stadt BS
Landschaftsarchitekten: WES, Hamburg
Tragwerksplanung: Dröge, Keleman&Partner, Salzgitter
ELT-Planung: Dröge, Keleman&Partner, Salzgitter
Lichtplanung: Ulrike Brandi Licht, Hamburg
HLS-Planung: Dröge, Keleman&Partner, Salzgitter
Gebäudekosten netto (KG 3+4) : 3,65 Mio. Euro
Gebäudekosten / m2: 909 Euro
Kosten: 12,3 Mio. Euro (einschl. aller technischen Anlagen)



Das Umfeld des Braunschweiger Hauptbahnhofes wird anlässlich des Rückbaus der überdimensionierten Straßen neu geordnet. Das bestehende Konglomerat unmassstäblicher Bauten soll durch die Einführung klarer Platzwände geordnet und in eine sinnvolle Beziehung zum Bahnhof gestellt werden. Durch den in den Platzraum eingestellten Bau des Busbahnhofs und durch das Baumdach über den Kurzzeitparkplätzen erhält der Platz seine Orientierung auf das Stadtzentrum Braunschweigs und es wird ein menschlicher Maßstab gebildet. Die Stadtstruktur Braunschweigs, bestehend aus dem wilhelminischen Ring mit den radialen Ausfallstraßen, wird durch die vorgeschlagenen Maßnahmen auch auf dieser Seite der Stadtgestalt prägend.
Der Bahnhofsbereich wird im Süden durch das Ringcenter, im Norden durch das Posthochhaus, im Westen durch das Atriumhotel und den Viehwegsgarten und im Osten durch das Bahnhofsgebäude mit dem Gleiskörper begrenzt. 

Der Bahnhofsplatz ist der Empfangshalle direkt vorgelagert. Durch die Gestaltung der Fläche wird der Bahnhofsplatz auf die Empfangshalle hin orientiert. Er wird durch eine Gliederung in Streifen betont. Das Streifenmuster bezieht sich auf das Achsmaß der Bahnhofshalle. Der Bodenbelag der Fußgängerbereiche wird in geschliffenem Betonsteinpflaster mit anthrazitgrauem Edelsplittvorsatz ausgeführt. Die Farbe bildet einen guten Übergang zum Bodenbelag in der Empfangshalle und einen prägnanten Kontrast zum Weiß der Stahlkonstruktion des Daches.

Der Wetterschutz im Nahverkehrsbahnhof wird durch eine verglaste Gesamtüberdachung der Bahnsteige und der Haltebereiche von Bussen und Bahnen geschaffen. Die elipsoide Form des Daches überdeckt alle Bahnsteige und die Umsteigewege. Als zusätzlicher Wetterschutz werden unter dem Dach Windschutz-

wände errichtet. Runde eingespannte Stützen tragen einen Trägerrost aus Kastenträgern.
Unter dem Verbindungsdach wird ein Verkaufspavillon mit elipsoidem Grundriss errichtet. Im Pavillon werden Fahrkarten der Braunschweiger Verkehrs-AG verkauft und Informationen gegeben. Die Außenhaut des kleinen Gebäudes besteht ganz aus Glas. In diese Außenwände werden dynamische Fahrgastinformationen und andere Informationen der Verkehrs-AG integriert. Im Westen des Bahnhofsgelände befindet sich das Kartenverkaufsgebäude des Busbahnhofes als verputzes ovales Volumen mit eingeschnittenem Eingangsbereich